Bolivien, Tarija, Entre Rios Wald km15800
Landschaft, Strassen, Menschen, Fahrzeuge, Essen, Flora und Fauna aendern sich. Enorm.
Die letzten km in Argentinien waren kein Vergleich zur restlichen Strecke. Hier ist es warm, feucht, gruen und belebt. Definitiv gibt es kein Grund um irgendwelche Vorraete anzulegen oder sonstwie an Morgen zu denken.
Wir essen bei der freundlichen Koechin deren Sohn Armeehelikopter fliegt, Kutteln Eintopf (war noch mehr drin war aber undefinierbar. Es hat aber nicht mehr gelebt und uns auch nicht angeschaut) und PommesFrites Suppe.
Unsere Helmvisiere reinigen wir nicht mehr vom Staub sondern von Muecken und Schmetterlingen. Etwas ist immer, war es auf 4000m zu kalt in unseren Tropenschlafsaecken, stechen einem hier die Moscitos verrueckt. Im Nationalpark naehe "San Pedro" ein weiterer Versuch den in Chile eingebauten Vergaserfehler zu finden, brachte nicht nur Frust sondern auch je ca. 50 Mueckenstiche.
Eine letzte Nacht in Argentinien verbringen wir beim einbeinigen Hotelier in "San Ramon de la Nueva Oran". Damit wir frueh an der bolivianischen Grenze sind, fahren wir auch zeitig los (10:30).
Alessandra steht fleissig in der Kolonne fuer den ganzen noetigen Papierkram und ich knurre die an die Toeffs zu nahe kommenden Leute an.
Na gut, sie sind freundlich und neugierig, wir verraten keinem wo's genau hingeht.
1h spaeter stellt sich dann heraus, dass die erste Schlange fuer die Ausreise ist, danke fuer die Aufklaerung. Die 2. geht dafuer nur ein paar Minuten. Leute werden weggeschickt, weil sie keine Versicherung haben. Zum Glueck sind unsere Toeffs aus dem Dinero und Schoggiland weltweit versichert, sicher !
Aber nach dem ersten Zoll wirds spannend, die Toeffs haben ein Visum fuer 180 Tage, wir bekommen 30 im Pass. Nach etwas erklaeren sind's dann 90, das reicht.
Grenzstaedte sind immer bevoelkert von Haendlern die ueber und um den Zoll handeln. Von dem wollen wir lieber erst gar nichts wissen. Zu unserem Erstaunen, finden wir sogar Zupfautomaten und koennen uns mit Bolivianos eindecken.
Etwas wohler machen wir uns auf den Weg zur ersten Stadt: "Tarija"
Die Strassen sind definitiv anders. Zwar noch asphaltiert aber Steine, Schlangen, Kuhherden, Esel (4 Beine), Schweine (auch 4) und allerlei Kleintier kreuzt, geht oder liegt auf der Strasse.
Es geht auch wieder auf 2200m ueber ein Pass. Die "Zona de Drumbes", Erdrutschgebiete sind immer gekennzeichnet, aber auch immer vorhanden. Steine gross wie unsere Toeffs liegen auf der Strasse. Oft sind etwas staerkere Bremsungen noetig.
Tunnels zwischen 100 bis 500m dunkel wie in einer Kuh durchfahren wir mit etwa 30km/h
Abends dann kommen wir heil in "Tarija" an. Finden dann auch bald ein Hotel fuer 200 Bolivianos (25SFr, hier sehr teuer) und essen fuer 10SFr inkl. 2 Bier. Die Toeffs stehen bewacht vor einem Blabbergeier in der Garage.
Tarija - Villa Montes km16070
Alles braucht seine Zeit. Erst brauchen wir ueber 1h um aus dem Ort zu finden und zu tanken. Tankstellen haben hier vielmals nur Gas und Diesel. Somit sind wir auch erstmal etwas laenger auf der Suche nach Gasolina. Gefunden und losgefahren, gleich schon die erste Strassensperre, Oje denken wir schon, werden aber als Touristen durchgewunken. Nach weiteren 5km ein Haus mit Schranke, aha, Wegelagerer!
Aber nix, 50m vor der Durchfahrt geht an der bolivianischen Controll de Ruta aechzend die Barierre hoch, 500m spaeter ist fertig Asphalt und breite Strassen.
Was dann folgt, ist eine Strecke die manchem Autofahrer das Fuerchten lernt. Wenn sich in Europa ein LKW auf solch einen Weg verirrt, braucht er einen Kranwagen der ihn umkehrt und man liest in der Zeitung ueber ihn (falls diese Sensationsblaetter ueberhaupt noch gelesen werden).
Hier ist es allerdings die Hauptverbindung auf der Karte Rot/Weiss eingezeichnet (im Bau).
Fuer uns ist das ganze nicht so tragisch, mit unseren 85cm Breite und wenigen cm. Fahrspur finden wir immer einen Weg.
Als wir dann nach einem weiteren Huhn/Reis/Pommes (Fish and Chips bei den Englaendern) Essen nach 20km und 2 LKW Ueberholmanoevern 2km Luftlinie schafften, legen wir eine unplanmaessige Uebernachtung ein.
Das Unplanmaessige scheint hier eh das einzig planbare zu sein.
Wir geniessen das, weil wir Zeit haben. Wir kommen in einem Hostal fuer 12SFr unter, dies nach fast CH Masstaeben gebaut ist. Toeffs stehen im Innenhof, prima fuer Vergaserarbeiten, Oel und Reifenwechsel.
Vom Hotelier mit dem BigFoot aehnlichen Jeep
bekommen wir Tip's ueber Routen durch den Dschungel welche auf unseren Ramschkarten von "ReiseKnow-How" nicht drauf sind.
Hier habe es viele D und CH mit Enduros, ein paar haben wir sogar gesehen. Fast schon wieder langweilig, hier laessts sich Endurieren bis zum Abwinken.
Ola, wir sind in Suedamerika !!
Suerte, FSM & MvA