Die letzten Wochen genossen wir bei Remo und seiner Familie in Anapolis und wurden nach Strich und Faden verwoehnt. Nebst den brasilianischen Kochkuensten seiner Frau Lea gab es wieder mal Raclette, Aelplermaccaroni, schweizer Bratwuerste, Wurst-Kaesesalat mit echten "Chloepfer" und natuerlich meine geliebten Spaghetti in allen Variationen. Also abgenommen haben wir in dieser Zeit definitiv nicht!
Auch war es mal wieder schoen unser eigenes Zimmer mit Bad zu haben, und das laenger wie nur 2-3 Tage.
Sehr amuesant fanden wir auch den Kreisel vor Remo's Baeckerei. Er ist relativ neu und ueberhaupt nicht signalisiert und bei einbrechender Dunkelheit schwer zu erkennen. So fuhren an einem Abend sage und schreibe 4 Motorradfahrer und 2 Autos einfach geradeaus. Wohl war das schon des oefteren passiert und so schaufelten sie einfach einen Erdhuegel an den Rand. Man kann sich nur vorstellen wie es knallt wenn man dort mit 50-60 Sachen reinfaehrt....Einer hat sich sogar das Fussgelenk gebrochen und die vorbeifahrende Polizei wollte mur wissen ob wir die Ambulanz bestellt haben. Ansonsten hat sie nichts interessiert und sie sind einfach weitergefahren. Fuer uns war es pures Kino!
In dieser Zeit lernten wir auch andere Schweizer kennen, die es nach Brasilien verschlagen hat. Unter anderem auch Stefan, der in Corumba eine Fazenda hat. Ein riesengrosser Bauernhof mit eigenem Fluss und eigenen Wanderwegen. Mit seinen selbst gezuechtete Schweizer Milchkuehen produziert er richtigen Schweizer Kaese und als wir ihn besuchten, wurden wir zu einem feinen Fondue eingeladen. Hat wie bei uns geschmeckt. Wir durften auch auf seinem Land unser Zelt aufschlagen und so verbrachten wir 3 Tage auf der Fazenda.
Die Kroenung war natuerlich das Rodeo in Corumba. Da Stefan Ehrenbuerger von Corumba ist, wurde er auf die Tribuene des Buergermeisters eingeladen, d.h. auch seine Freunde. Somit wurden wir persoenlich vom Buergermeister begruesst und hatten einen super Platz mit super Aussicht auf das spektakulaere Rodeo. Leider nur sehr kurz, da es keiner mehr wie ein paar Sekunden auf diesen wilden, tonnenschweren Stieren ausgehalten hat.
Da Roli und seine BMW am 16. August in Brasilia ankommen, haben wir bis dann noch etwas Zeit zum Vertreiben und fahren 1000km sued-westlich in den Pantanal. Mit einer Flaeche von 200'000km das groesste Sumpfgebiet der Welt. Die Tierwelt hier ist einfach faszinierend und man fuehlt sich wie in einem Zoo oder in einer grossen Vogelvoliere. 1000e von Caimanen aalen sich an den Ufern der Wasserloechern (und schauen den Touristen zu...), hunderte von verschiedenen Vogelarten fliegen durch die Luft, riesen Meerschweine spazieren durch die Gegend, Schlangen winden sich auf der Strasse, Papageien, Aras, Emus, Echsen, Affen, Vogelspinnen, Fledermaeuse, die Liste ist endlos!
Einfach nur schoen. Wir fahren bis nach Porto Jofre, mitten in den Pantanal. Es geht ueber 116 oder 127 Holzbruecken. Keiner weiss es genau. Selbst im Reisefuehrer stehen beide Zahlen, 116 in Portugiesisch und 127 in Englisch!
Auf jeden Fall halten wir fast bei jeder Bruecke und bestaunen die Tierwelt. Die 140km Schotterpiste endet beim Fluss Paraguay schlagartig. Ein kleiner Weg dem Fluss entlang bringt uns nach Porto Jofre, sozusagen einem Dschungelcamp. Abends stiessen wir dann im Restaurant auf 2 Neckermaenner Outdoortouristen im Rambo-Outfit. Zum Nachtessen erschienen sie dann schoen im Baumpijama und assen ihre Mahlzeit mit Stirnlampe beim Neonlicht...
So buchte ich am naechsten Tag die MvA Survival Sumpftour damit konnte er auch endlich mit seinem neuen Buschmesser spielen.
Wir verbringen weitere 7 Tage auf einem schoenen Campingplatz einer Fazenda im Pantanal, sogar mit Pool, den wir uns bei fast 40 Grad natuerlich nicht entgehen lassen.
Auch haben wir sehr interessante Leute getroffen. Chrigu aus Biel der auf dem Weg nach Peru zum Surfen ist, Kevin, der schon bald 2 Jahre mit seinem Velo in Suedamerika unterwegs ist (http://urupica.de) und dem canadischen Professor in Evolutionsbiologie, der mit seinem Sohn "Foto- wildlifehunting" und "Birding" macht. Keine Uebersetzung......Sein Aussehen errinnert an Darwin und auch die Gespraeche bei ein paar Bierchen waren sehr interessant und amuesant.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen mit dem Pantanal auf der Rueckreise nach Bolivien in ein paar Wochen.
Suerte, FSM & MvA